Die Kunst des Friedens

Aikido
Aikido ist eine junge japanische Kampfkunst, die dennoch fest in den Traditionen der Samurai und im Bushido, dem Weg des Kriegers, verwurzelt ist. So stellt Aikido durch seine komplexen Techniken nicht nur hohe Anforderungen an Koordination, Konzentration, Motorik und Ausdauer, sondern bietet eine ganzheitliche Schulung von Körper, Seele und Geist. Einem Konflikt wird im Aikido nicht mit einem weiteren Aufrüsten, mit Gewalt und Aggression begegnet. Vielmehr wird die Energie (KI) des Angriffes aufgenommen, in Harmonie (AI) mit der eigenen Bewegung gebracht, und zurück auf den Angreifer oder gleichsam ins Leere geleitet. Werden diese Prinzipien durch fortwährendes Training verinnerlicht, so stellt Aikido eine wertvolle Hilfe im alltäglichen Leben dar, in der Bewältigung oder Vermeidung von Konflikten jeglicher Art. Daher nannte der Begründer O-Sensei Morihei Ueshiba diese Kunst auch "Die Kunst des Friedens".
Qualitäten & Disziplinen
Symbol Qualität Disziplin
Klarheit, Entscheidungsfreudigkeit und Konsequenz.. Das Dreieck ist gerichtet und scharfkantig.
Ken, das Schwert, Sinnbild für den Geist des Samurai. Die Entscheidung fällt im Bruchteil einer Sekunde, hart und konsequent.
Sanftheit, Flexibilität und Kooperationsfähigkeit. Der Kreis ist endlos und beweglich.
Jo, der Stab, frei drehbar und weich. Die runden, aufnehmenden Bewegungen vermögen das Schwert unschädlich zu machen.
Stabilität, Ruhe und Ausgeglichenheit. Das Quadrat ist groß und schwer.
Tai-Jitsu, die Kunst des waffenlosen Kampfes. Ruhe bewahren in der Konfrontation mit mehreren oder bewaffneten Angreifern.

Es sind vor allem die hier symbolisierten Qualitäten die der Aikidoka trainiert und verbessert. Aikido ist kein Sport, es gibt keine Wettkämpfe, keine Regeln und keine Punkte. Allein der Kampf mit dem eigenen Ego, mit den eigenen Unzulänglichkeiten zählt. Der Aikidoka strebt nach der Vervollkommnung des Selbst, um ein Leben in Harmonie mit seiner Umgebung zu erreichen.

Takemusu Aikido und Iwama Stil
Takemusu bedeutet, entsprechend der Konfliktsituation spontan jene Maßnahmen zu entwickeln, die das effizienteste Ergebnis bringen. Der Aikidoka muß in der Lage sein schnell und wahlfrei vom Quadrat zum Kreis zum Dreieck zum Quadrat und zurück zu wechseln. Nicht nur im physischen Ausdruck auf der Matte, sondern im Umgang mit dem Partner, den Kindern, dem Chef, dem Kunden...

 
Ken
 

Ken Tai Jo
 
Tachi Dori
  Takemusu

Aikido
 

Jo
 
Tai Jitsu
 
Jo Dori
 


Häufig wird mit Takemusu aber auch der Stil des Aikido bezeichnet, wie er in dem alten, privaten Dojo des Begründers in Iwama noch heute unterrichtet wird. Im Vergleich zu anderen Aikido-Stilen zeichnet sich Iwama-Stil Aikido vor allem aus durch

- ein klar strukturiertes Lehrsystem, das es jedem ermöglicht Aikido zu lernen,
- die größte Anzahl von Techniken,
- kraftvolle, auch körperlich anspruchsvolle Techniken,
- einem Schwerpunkt auf Waffentraining und den Mischformen, (siehe Schaubild)
- dem direktesten Bezug zu dem Training des Begründers.